Astronauten absolvieren Überlebenstraining in der Wüste

APD NEWS

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Fünfzehn chinesische Astronauten haben in der Nähe des Weltraumzentrums Jiuquan im Nordwesten Chinas in der Badain Jaran Wüste ein Überlebenstraining absolviert.

Zweck der vom Astronaut Center of China (ACC) konzipierten Trainingseinheit ist es, Astronauten eine Überlebenschance zu eröffnen, falls sie bei ihrer Rückkehr auf die Erde weit ab des vorgesehenen Landegebietes geraten sollten.

Bevor Astronauten zu ihrer Weltraummission starten, werden sie einer ganzen Reihe von unwirtlichen Umweltbedingungen ausgesetzt, damit sie im Notfall überleben können. Sich in der Wildnis durchzuschlagen, gehört weltweit zum Trainingsprogramm für diesen Beruf. Dabei wird davon ausgegangen, dass Astronauten auf hoher See, in Wüsten, in Dschungelgebieten oder im ewigen Eis “stranden” könnten.

Das Überlebenstraining in der Wüste ist die jüngste Station für Astronauten in diesem Programm, nachdem sie im August 2017 gemeinsam mit zwei europäischen Astronauten in Gewässern vor der Küste von Yantai in der ostchinesischen Provinz Shandong das Überleben auf dem Wasser übten.

Dem Wüstentraining liegt das Szenario zugrunde, dass die Astronauten, die Raumanzüge tragen, ohne Hilfe von außen ihre Raumkapsel nach einer Notlandung öffnen, ihren Standort durchgeben und in der Wüste überleben können, bis sich nach 48 Stunden geborgen werden.

In den extremen klimatischen Verhältnissen der Wüste müssen die Astronauten lernen Trockenheit, die Hitze des Tages und die Kälte der Nacht auszuhalten.

Im Überlebenstraining würden auch die Notfalleinrichtungen getestet, damit man sie gegebenenfalls verbessern könne, sagt Huang Weifen, stellvertretender Chefdesigner am ACC.

Chinesische Astronauten haben bereits den Notausstieg im Raketenbahnhof Jiuquan geübt, dem Startzentrum für alle bemannten Raumflüge des Landes. Diese Trainingseinheit war Bestandteil des umfassenden Trainingsprogramms für alle Astronauten.

China plant die Montage einer Weltraumstation im All für das Jahr 2020. Zwei Jahre später soll sie voll funktionsfähig sein.